Für Transparenz am HDTV (High Definition Television)-Fernsehmarkt soll das Gütesiegel "HDTV-ready" sorgen. "Beim Kauf eines Fernsehers ist darauf zu achten, dass das Gerät dieses Logo hat.Bis 2010 rund 174 Millionen HDTV-Haushalte weltweit
Nach einer Studie des Berliner Beratungsunternehmens Goldmedia und des Marktforschungsinstituts Screen Digest gab es Ende 2005 zwei Millionen "HD-ready"-Haushalte in Europa. Obgleich HDTV auf lange Sicht erfolgreich sein wird, sehen die Marktforscher den Durchbruch der neuen Technik noch nicht zur Fußball-WM gekommen. Ein Grund ist die verspätete Verfügbarkeit der neben dem HDTV-Fernsehgerät benötigten "HD-ready"-Settopboxen. Diese hätten bereits zum Weihnachtsgeschäft im Handel sein sollen, wurden aber erst im März ausgeliefert.
Aber bis zum Jahr 2010 erwarten die Marktforscher, dass rund 66 Millionen Haushalte mit HDTV-Geräten ausgestattet sein werden. Zudem soll es bis 2010 etwa 100 TV-Sender allein in Europa geben, die ihr Programm in HD-Qualität ausstrahlen. Gegenwärtig gibt es weltweit 67 HDTV-Sender, 2010 sollen es 200 sein.
Derzeit ist HDTV in zwölf Ländern verfügbar, nämlich in den USA, in Kanada, Japan, Australien, Südkorea, China, Deutschland, Österreich, Schweden, Finnland, Dänemark und Norwegen. Bis zum Jahr 2010 schätzen die Marktbeobachter die Gesamtzahl an HDTV-Haushalten weltweit auf 174 Millionen beziehungsweise 22 Prozent der TV-Haushalte. In den USA werden 59 Prozent der TV-Haushalte HDTV-Geräte haben, in Japan 66 Prozent und in Europa 30 Prozent der Haushalte mit TV-Geräten.
Damit ist sichergestellt, dass die Anforderungen für HDTV erfüllt sind", sagt Roland Stehle vom
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) gegenüber pressetext. Die Zertifizierung der einzelnen Geräte wird vom Hersteller durchgeführt. "Jedoch ist davon auszugehen, dass die Mindeststandards von den Herstellern dennoch erfüllt werden", ist Stehle überzeugt.
HDTV-READY GARANTIERT MINDESTANFORDERUNGEN
Damit ein Gerät das Gütesiegel erhält muss es die vom
Europäischen Verband für IT, Kommunikations- und CE-Industrie (EICTA) festgelegten Mindestanforderungen erfüllen. Dazu gehören das 16:9 Format sowie eine Auflösung von mindestens 720 Zeilen und 1.280 Spalten. Weiters ist neben einem analogen Komponenteneingang eine digitale Schnittstelle, die den Kopierschutz HDCP unterstützt, Voraussetzung. Die Formate 720p (1280 x 720 Pixel) und 1080i (1920 x 1080 Pixel) müssen bei 50 und 60 Hertz verarbeitet werden können.
Das HDTV-ready Gütesiegel besagt allerdings nur, dass das Fernsehgerät oder Projektor überhaupt HDTV-Signale verarbeiten kann, doch wie gut das Gerät diese Aufgabe löst, darüber sagt das Gütesiegel nichts aus.
INTERAKTIVES FERNSEHEN
Was bedeutet High Definition Television für den Zuschauer? Was kann interaktives Fernsehen? Mann stelle sich vor, Mann könne bei der WM Hintergründe und Informationen rund um die sportlichen Wettkämpfe per Fernbedienung abrufen, zu den einzelnen Disziplinen, Medaillenspiegel oder Zeitplan bis hin zu Infos über Sportler und Moderatoren. Oder noch besser, bei der Formel-1 kann man Infos über Querbeschleunigung, Reifendruck oder Motorleistung abrufen.
Frau stelle sich vor, sie schaut "Sex and the City". Die von Carrie (Sarah Jessica Parker) in dieser Sendung gerade neu gekauften Schuhe interessieren sie. Designer/Hersteller, Bezugsquellen und Preis sind direkt abrufbar mit ihrer Fernbedienung. Sie kann die Schuhe vielleicht sogar gleich in ihrer Größe und gewünschten Farbe bestellen.
Schon heute sind Dienste wie Wissens- und Ratespiele, Ratgeber, vielfältige News-, Info- und Sport-Dienste sowie Online Shopping Teil des interaktiven Angebots vieler Sender. Will man die interaktiven Dienste nutzen, ist beim Kauf eines digitalen Receivers oder Fernsehers der neuen Generation darauf zu achten, dass der Receiver oder Fernseher das HDTV-ready-Logo trägt. Der Standard kann den Nutzern garantieren, dass alle interaktiven Angebote mit einer Box empfangbar sind.
PREMIERE ALS VORREITER
Als erster Sender in Deutschland und Österreich startet Premiere am Samstag, 19. November 2005, ein spezielles Programmangebot im hochauflösenden Fernsehformat HDTV. Als erste HD-Sendung zeigt Premiere die Live-Übertragung des Bundesliga-Klassikers 1. FC Köln – Schalke 04. Unter der Dachmarke Premiere HD bietet Premiere drei HD-Abonnements an: Premiere HD Film (Spielfilme und Serien), Premiere HD Sport (nationaler und internationaler Spitzensport) und Premiere HD Thema (Dokumentationen von Discovery).
Die HD-Abos sind als Zusatzabonnements in Verbindung mit dem jeweiligen Premiere Standardabonnement erhältlich. Kombiniert mit Premiere Komplett gibt es alle drei Abos bereits ab 12 Euro pro Monat. Zur Markteinführung bietet Premiere die neuen HD-Abos in einer Promotionphase bis Mitte Januar 2006 kostenlos an. Voraussetzung für den Empfang sind ein für Premiere HD geeigneter Digital-Receiver sowie Flachbildschirme oder Projektoren, die das Gütesiegel "HD ready" tragen. Premiere sendet die HD-Programme im neuen Kompressionsverfahren Mpeg4/H.264, das erstmals einen breit angelegten Sendebetrieb von HDTV-Kanälen zu wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen ermöglicht. Für Premiere HD setzt Premiere auf beste Bildqualität und strahlt die Programme im Format 1080i aus. Premiere HD startet zunächst via Satellit , die Verbreitung via Kabel ist bis zur Fußball-WM 2006 geplant.
WICHTIGSTE INNOVATION SEIT DEM FARBFERNSEHER
Georg Kofler, Vorstandsvorsitzender der Premiere AG: " HDTV ist die wichtigste TV-Innovation seit der Einführung des Farbfernsehens. Der Qualitätssprung gegenüber dem herkömmlichen Fernsehen ist für jeden Zuschauer sofort sichtbar – ein wunderbares Produkt für den Massenmarkt, das keiner weiteren Erklärung bedarf. Mit HDTV gewinnt die Digitalisierung des Fernsehens in Deutschland und Österreich weiter an Dynamik. Ich bin mir sicher, dass der Umstieg auf HDTV deutlich schneller gehen wird als der Wechsel vom Schwarz-Weiß- zum Farbfernsehen. HDTV ist ein viel versprechender Wachstumsmarkt für die Fernsehindustrie insgesamt. Wir rechnen bis Mitte 2008 mit rund 500.000 Premiere HD Abonnenten."
Für die erfolgreiche Einführung von HDTV zieht Premiere an einem Strang mit Partnern aus der Unterhaltungselektronik-Industrie. Drei Hersteller werden zunächst HD-Receiver für Premiere liefern: Humax, Pace und Philips. Mit Philips besteht darüber hinaus seit Juni 2005 eine umfangreiche Vermarktungskooperation. Kofler: " HDTV hat ein enormes Marktpotenzial, das wir zusammen mit Partnern schneller erschließen können. Durch die Kooperation mit Philips können wir vielen Menschen im Handel oder auf Messen die Vorzüge von Premiere HD auf modernen Flachbildschirmen zeigen und die Markteinführung beschleunigen." Mit dem Sendestart von Premiere HD im November bauen beide Partner ihre Zusammenarbeit aus. Im Mittelpunkt der Vereinbarung steht das
Co-Branding des HD-Sportkanals von Premiere: Das Programmangebot des Abonnements Premiere HD Sport wird den Namen Premiere Phillips HD Sport erhalten.
TRENDTHEMA AUF DER IFA
HDTV (High Definition Television) ist auch das Trendthema auf der
Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Unter dem Motto "TV in new dimension - come in and enjoy" präsentieren 80 Aussteller aus 19 Ländern ihre Produkte. Die Produzenten werben mit gestochen scharfen Bildern und versprechen den Konsumenten eine neue Art des Fernsehens.
Pioneer bietet mit seinem Plasma-TV PD-505HDE ein Gerät am High-End-Bereich an. Mit einer Auflösung von 1280 x 768 Pixel und den geforderten Anschlüssen erfüllt der 50 Zoll große Pioneer-Fernseher die Anforderungen für HDTV. Sieben Milliarden Farben werden mit einer Helligkeit von 1.000 Candela pro Quadratmeter dargestellt. Neben S-Video- und Euro-SCART-Eingängen bietet der Plasma-TV auch einen PC-Card-Slot. Die Preisempfehlung von Pineer liegt bei 6.499 Euro.
Günstiger ist der PlasmaSync 50XM4G aus dem Hause NEC. Für 4.499 Euro bekommt man den 50 Zoll großen Schirm mit HDTV-Gütesiegel. Das Gerät bietet eine Auflösung von 1365 x 768 Pixel mit einer Helligkeit von 700 Candela pro Quadratmeter. Die Lebensdauer des Panels wir von NEC mit 60.000 Betriebsstunden angegeben. Danach reduziere sich die Helligkeit um 50 Prozent des Ausgangswertes.
Mit freundlicher Genehmigung von
Computerwelt.at
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