Während die IT-Manager in den Amtsstuben hierzulande den Gürtel zunehmend enger schnallen müssen, finanzieren sich amerikanische E-Government-Portale längst durch Transaktionsgebühren und Kooperationen mit der Wirtschaft (Public-Private-Partnerships). Schon im ersten Jahr sind viele Portale profitabel, berichtet Mummert Consulting in einer Aussendung. Um mit offiziellen Internetseiten Geld zu verdienen, stellen die privaten Anbieter häufig nachgefragte staatliche Dienstleistungen gegen eine erhöhte Gebühr online zur Verfügung. Neben Datenbankabfragen wie Auskünften aus Melde- oder Gewerberegistern eignen sich hierfür beispielsweise einfache Genehmigungsverfahren oder Geodaten.
FINANZNOT IN DEUTSCHLAND
In Deutschland hingegen herrscht in den IT-Abteilungen der Behörden akute Geldnot, und auch in Österreich sieht es nicht viel anders aus. Experten rechnen 2005 mit einem Rückgang der IT-Ausgaben, so die Studie „IT-Budget“ der Fachzeitschrift „Informationweek“, die mit Unterstützung von Mummert Consulting ausgewertet wurde. Aus diesem Grund stehen kostenintensive E-Government-Projekte, wie beispielsweise die Internetportale der deutschen Gemeinden – die so genannten virtuellen Rathäuser –, auf der Kippe. 68 Prozent der 496 befragten Unternehmen und Behörden gaben an, dass Geldmangel der Grund für geringere IT-Investitionen sei. Behörden-Websites werden nach wie vor durchgehend mit Steuergeldern finanziert (Public Funding).
Eine große Herausforderung dabei ist das Ziel, Formulare online auszufüllen und abzuschicken. Dies erfordert die komplette Umgestaltung der Arbeitsabläufe. Die hierfür notwendigen Investitionen in ein transaktionsbasiertes E-Government werden aber erst mittelfristig wieder eingespielt. Mummert rat kleineren und mittelgroßen Gemeinden nun zum Zusammenschluß zu einem Portalbetrieb, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Mit freundlicher Unterstützung von Computerwelt.
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