Der Disney Konzern und seine Video-Tochter Buena Vista Home Entertainment haben sich im Streit um den Standard für die nächste DVD-Generation auf die Seite von Sony gestellt. Wie das Wall Street Journal (WSJ) heute, Donnerstag, berichtet, wird Disney seine Filme im Blue-Ray-Format von Sony auf den Markt bringen, sobald auch die erforderlichen DVD-Player in den Handel kommen. Der Deal ist wie die Vereinbarungen aller anderen Studios zwar nicht exklusiv, hat aber für Sony großen Symbolwert im Kampf um den künftigen DVD-Standard.
Hollywood ist nun in zwei beinahe gleich große Lager geteilt: Die Sony-Tochter Columbia Tristar ist naturgemäß auf der Blu-Ray-Seite. Ebenso Metro-Goldwyn-Meyer (MGM), das gerade von Sony übernommen wird. Auch die News Corp-Tochter 20th Century Fox tendiert zu Sony. Nun kommt noch Disney dazu. Auf der anderen Seite stehen die Studios Paramount, Universal und Warner Bros, die sich für das HD-DVD-Konsortium unter der Führung von Toshiba und NEC entschieden haben.
Disney habe sich für Blue-Ray entschieden, weil das Format eine bessere Qualität und mehr Speicherplatz für interaktive Funktionen biete, so Bob Chapek, Präsident von Buena Vista. Hinzu komme aber auch, dass eine große Zahl an Herstellern von Unterhaltungselektronik auf der Blue-Ray-Seite sind. "Wenn man nur auf die Studios schaut, versteht man nicht, wo die Stärke liegt", so Chapek. Wichtig für die Studios sei die notwendige Hard- und Software. So kann das Blue-Ray-Format beispielsweise auch von der für 2006 geplanten Playstation 3 gespielt werden.
Die Entscheidung von Disney ist laut WSJ dennoch überraschend. In Hollywood sei erwartet worden, dass Disney den Studios Paramount, Universal und Warner Bros ins Lager der HD-DVD folgt. Größter Vorteil der HD-DVD ist die Kostenfrage. Sie kann wesentlich günstiger produziert werden und ist generell der derzeitigen DVD ähnlicher. Es ist auch wahrscheinlich, dass die HD-DVD früher, nämlich schon vor Weihnachten 2005, in den USA auf den Markt kommt. Bei der Blue-Ray-DVD gibt es derzeit noch Probleme mit dem Kopierschutz, so das WSJ. Die Deals der Studios sind nicht exklusiv: Es können auch DVDs im anderen Format auf den Markt gebracht werden. Sie zeigen lediglich die Präferenz des Studios für einen Standard. (pte)
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