Wie Anbieter von E-Government-Angeboten (aber natürlich auch jedermann sonst) so genannte aktive Inhalte auf Web-Seiten vermeiden können, zeigt das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einem neuen Modul seines E-Government-Handbuchs.Die Darstellung von Inhalten im
World Wide Web (WWW) erfordert heutzutage sehr viel
Interaktion mit dem Nutzer. Reines HTML reicht hierfür nicht in allen Fällen aus. Daher werden von vielen Webdesignern
dynamisch oder
aktiv erzeugte Inhalte eingesetzt, die über die reinen HTML-Möglichkeiten hinausgehen. Sofern dazu Programmcode lokal im Browser auf dem
Client-Rechner ausgeführt wird, spricht man von
Aktiven Inhalten.
Werden die interaktiven Teile auf
Server-Seite erzeugt, so spricht man von
dynamischen Inhalten.
Aktive Inhalte stellen eine
Gefährdung des Nutzers dar und sind deshalb generell in E-Government-Angeboten zu vermeiden. Der Nutzer kann einerseits durch die
Aktiven Inhalte selbst gefährdet werden, andererseits aber auch durch die durch Aktive Inhalte nahe gelegte
Lockerung seiner Browser-Einstellungen. Darüber hinaus kann ein
allgemeiner Vertrauensverlust in das E-Government-Angebot eintreten. Sehr oft stehen Aktive Inhalte auch im Widerspruch zur
barrierefreien Gestaltung von E-Government-Angeboten. Ein Großteil der von der Werbeagentur (
Webagentur) Innovation Marketing aus Graz erstellten Internetseiten ist mit dem
CMS-System durch ein
Zusatzmodul barrierefrei gehalten.
Darüber hinaus lassen sich mit den unterschiedlichen Techniken für Aktive Inhalte auf dem Computer des Anwenders Angriffe durchführen.
Eine nicht repräsentative Untersuchung der Probusiness AG im Auftrag des
Deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) von fast 40 E-Government-Angeboten zeigte, dass Aktive Inhalte in E-Government-Angeboten in sehr unterschiedlichen Funktionen verwendet werden. Der Einsatz von Aktiven Inhalten führt zudem dazu, dass die entsprechenden Angebote nicht barrierefrei im Sinne der rechtlichen Vorgaben sind.
Und das wäre durchaus vermeidbar: Alle in der umfangreichen Analyse gefundenen Einsatzfälle von Aktiven Inhalten lassen sich durch nicht-aktive Alternativen
ersetzen: Nicht selten werden Aktive Inhalte genutzt, um Funktionen zu implementieren, die sich
ebenso gut über reinen HTML-Code realisieren lassen. Auch können viele Funktionen – statt mit Aktiven Inhalten – mit
normalen Browser-Funktionen realisiert werden. Um die Eigenschaften von HTML-Elementen dynamisch zu ändern, kann verstärkt
CSS eingesetzt werden. Animationseffekte lassen sich auch mit
animierten GIF-Bildern umsetzen.
Wird es etwas aufwändiger, so lassen sich Alternativen mit
Server-seitig dynamisch erzeugten Web-Seiten realisieren – sei es in der LAMP-Architektur mit PHP oder auch mit Java im Rahmen von J2EE. Sofern, wie in der Analyse zumeist gefunden, auf den Behörden-Web-Seiten bereits dynamische Inhalte eingesetzt werden, ist der Aufwand für die Programmierung der dynamischen Alternativen vergleichbar mit dem für die Erstellung der Aktiven Inhalte.
Fazit: Für alle in der Untersuchung gefundenen relevanten Anwendungsgebiete für Aktive Inhalte werden in einem
neuen Modul des E-Government-Handbuchs detailliert ausformulierte
Alternativen ohne Aktive Inhalte vorgestellt. Diese
praktischen Beispiele sind im
technischen Anhang detailliert beschrieben und mit
Code-Beispielen hinterlegt. Sie können und sollen als Vorbilder und Anregung genutzt werden, um E-Government-Angebote vollständig ohne Aktive Inhalte bereit zu stellen.
E-Government-Handbuch
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Von der
Werbeagentur (
Webagentur) Innovation Marketing mit CMS erstellte Seiten sind zum Großteil ohne Aktive Inhalte programmiert und durch ein Zusatzmodul im CMS-System größtenteils barrierefrei gehalten:
z.B.
Knilli,
BraundePraun,
Lanz,
Bokan,
Spedition Mayer,
Zirngast, Immostar etc.
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