Schier hoffnungslos ist die Situation des Schlussmanns beim Elfmeter, wenn der Ball in eine Ecke oder ins Lattenkreuz geht. Das Dilemma in Zahlen, berechnet von der Mathematikerin Sandra Johanni von der Universität Erlangen-Nürnberg:
- Das Tor ist 7,32 Meter breit
- 2,44 Meter hoch,
- der Elfmeterpunkt 10,9728 Meter von der Torlinie entfernt.
- Der Fußball hat einen Durchmesser von etwa 22 Zentimetern -
das entspricht der durchschnittlichen Länge des menschlichen Fußes. - Die meisten Elfmeter werden mit 72 bis 90 Stundenkilometern geschossen -
angenommen wird hier ein Mittelwert von 83 Stundenkilometern,
also 23 Metern pro Sekunde.
- Nach nur 0,5 Sekunden ist der Ball im Kasten.
Selbst ein klasse Keeper wie Oliver Kahn braucht etwa 0,25 Sekunden, um überhaupt zu reagieren. Bleibt also kaum eine Viertelsekunde, um von der Mitte der Torlinie in Richtung Ball zu hechten - und zwar mit der nötigen Geschwindigkeit von 35 Stundenkilometern ( beim Flachschuss in die untere Torecke) beziehungsweise 36,3 Stundenkilometern (beim Schuss ins Lattenkreuz). Der Tormann müsste also so schnell springen, wie ein 100-Meter-Läufer spurtet. Aus dem Stand heraus ist eine solche Beschleunigung unmöglich.
Um einen Elfmeter, der mit 83 Stundenkilometern geschossen wird, zu halten, muss sich der Torwart für eine Ecke entscheiden, bevor der Schütze den Ball berührt. Dadurch spart er die Reaktionszeit von etwa 0,25 Sekunden ein. Um das Leder in der unteren Torecke zu erwischen, muss er mit einer Geschwindigkeit von 17,5 Stundenkilometern hechten, beim Schuss ins Lattenkreuz mit 18,5 Stundenkilometern.
FIFA-Spielregeln (Strafstoß - Elfmeter)
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