Siemens will Flash-OFDM (Orthogonal Frequency Division
Multiplexing) als Konkurrenten zum WiMax-Standard für
breitbandige, drahtlose Netzwerkverbindungen über
größere Distanzen unterstützen. Der Konzern plant, die
Technologie von Flarion zu lizenzieren und zukünftig
entsprechende Netzwerkinfrastruktur für
Telekommunikationsunternehmen anzubieten. Erste
Systeme sollen ab dem zweiten Quartal 2005 zur
Verfügung stehen, teilte Flarion mit. Anfangs sollen für
die Client-Seite zusätzlich Empfänger für Notebooks
angeboten werden. Später will Siemens jedoch auch
Module für Handys und PDAs liefern können.
Flash-OFDM ist eine proprietäre Technologie, die derzeit von verschiedenen Telekommunikations- und Mobilfunkunternehmen erprobt wird. So hat T-Mobile vor einem Monat ein Testnetz in den Niederlanden gestartet. Die drahtlosen Netzwerkverbindungen ermöglichen Durchsatzraten von maximal 1,5 Megabit pro Sekunde, mit der Weiterentwicklung der Technologie soll jedoch eine Verdoppelung der Geschwindigkeit möglich sein. Weiterhin prüfen Vodafone und Nextel den Einsatz. Nextel bietet bereits kommerzielle Dienste auf Flash-OFDM-Basis in Raleigh und Durham in North Carolina an. Für Vodafone-CEO Arun Sarin ist die Technologie allerdings noch drei bis fünf Jahre davon entfernt, die Anforderungen seines Unternehmens zu erfüllen.
KONKURRENZ WiMax
Ob sich die Technik letztlich gegen WiMax behaupten kann, ist fraglich. WiMax ist bereits als offener Industriestandard etabliert und wird bereits kurze Zeit nach dem möglichen Start von Flash-OFDM-Netzen zur Verfügung stehen. WiMax bietet Transferraten von bis zu 70 Megabit pro Sekunde und eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern.
Flarions Versuche, mit Flash-OFDM Fuß zu fassen, waren bisher nicht sehr vom Erfolg gekrönt, da sich bis dato kein wesentlicher Marktplayer gefunden hat, der Produkte mit dieser Technik in großem Stil anbieten will. Die Siemens-Entscheidung stößt damit in Branchenkreisen auf großes Interesse. Vor allem Nextel, der USA-weit sechsgrößte Mobilfunkprovider, wird sich in nächster Zeit entscheiden, ob es sein Netz der nächsten Generation auf Flash-OFDM-Basis oder auf Basis des 3G-Standards CDMA aufziehen will. Der Flash-OFDM-Weg gilt als riskanter, vor allem, da die Technologie ausschließlich auf dem Internet-Protokoll aufsetzt. Darüber hinaus wird Flash-OFDM bislang nur zur Datenübertragung benutzt. Laut Flarion soll aber auch Sprach-Übertragung mittels Flash-OFDM innerhalb der nächsten zwei Jahre möglich sein. Dabei soll die zunehmende Popularität von Voice over IP (VoIP) genutzt werden. (pte/idg)
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