"Unlicensed Mobile Access" (UMA) wird schon 2005 den
nahtlosen Übergang zwischen GSM , GPRS , WLAN ,
WiMAX und Bluetooth ermöglichen. Handys und andere
portable Endgeräte können dann frei zwischen den
verschiedenen Netztypen wechseln – dies bezeichnet man
allgemein als Mobilfunk-Netze der vierten Generation. Das
UMA-Konsortium erfährt breiteste Unterstützung aus der
Industrie, unter anderem von Nokia, Siemens, Alcatel,
Ericsson und Motorola. Mit den ersten Handys und mobilen
Endgeräten nach UMA-Standard wird schon 2005
gerechnet.
Durch UMA wird eine Brücke geschlagen, welche die derzeitigen Telekomanbieter wie Handy-, Festnetz- und Internet-Provider vor gigantische neue Herausforderungen stellen wird. Die Verbindung zwischen den zentral verwalteten, komplexen Mobilfunknetzen und den drahtlosen Zugangs-Technologien wie WLAN oder WiMAX ermöglicht nämlich ganz neue Services und Anbieter. Nicht mehr das Netz, sondern die Dienstleistungen im Netz werden in Zukunft den Ausschlag geben.
INTELLIGENZ BLEIBT BEI GSM, UMTS-INVESTITIONEN UNNÖTIG
Omar Khorshed, Vorstandschef der acoreus AG, sieht UMA als einen Meilenstein bei der Konvergenz der heute getrennten Dienste: "Es sind ja nicht nur die verschiedenen drahtlosen Protokolle, die das Endgerät mit den Basisstationen verbinden. Hinter WLAN und GSM etwa stecken völlig verschiedene Netztypen mit jeweils eigener Logik. Wenn über den UMA-Standard der reibungslose Wechsel zwischen verschiedenen Netztypen möglich ist, kann sich das Endgerät je nach Verfügbarkeit und Bedarf das passende Netz aussuchen, sowohl für Datentransport wie auch für die Telefonie". Besonders in Verbindung mit Voice over IP (VoIP) erwartet Khorshed von UMA neue Impulse für innovative TK-Dienste.
Nicht zuletzt die Hersteller und Netzbetreiber im Mobilfunk haben großes Interesse am UMA-Standard. Sie können dabei die Netzintelligenz im GSM-Kernnetz halten, aber brauchen GSM oder UMTS nicht mehr für den Zugang des Endgerätes. Auch ein entsprechend vernetzter WLAN-Hotspot kann durch UMA ein Handy mit der Netzwerklogik des Mobilfunknetzes versorgen. Diese "unlizensierten" Netze, wie sie von UMA im Unterschied zu den GSM-Netzen genannt werden, werden mit hohen Bandbreiten und niedrigen Betriebskosten besonders in Innenstädten und anderen, hochfrequentierten Lokationen auch den drahtlosen Internetzugang ermöglichen. Die Vision eines portablen, multimedialen Endgerätes, in der Art eines leistungsfähigen Smartphones, das je nach Standort und Anwendung verschiedene Zugangsnetze benutzt, ist nicht mehr fern.
Erste Mobilfunkgeräte, die WLAN unterstützen, sind bereits auf dem Markt, erlauben aber noch nicht den transparenten Wechsel zwischen verschiedenen Netztypen. Das wird mit der Implementierung des UMA-Standards möglich - zur völligen Konvergenz zwischen Mobilfunk und Festnetz fehlt nur noch die IP-Telefonie. Insider erwarten, dass sich schon in wenigen Jahren die Kommunikation massiv ändern wird. "Die Art des Zugangsverfahrens und Zugangsprotokolls wird für den Dienst unwichtig. Ob mobil oder an einer Anschlussdose, der Anwender wird seine Telefonie-, Multimedia- und Datendienste überall nutzen können. Nur die verfügbaren Bandbreiten und die Preise werden sich je nach Netztyp unterscheiden", erläutert Khorshed. Investitionen in teure und aufwändige Netztypen wie UMTS werden damit aber zunehmend fragwürdiger, da sie keine wirklichen AlleinstellunGSMerkmale gegenüber dem Multi-Netz-Anschluss bieten. (pte/kiss)
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