Rasterweiten für Druckverfahren in der Printproduktion
(04.05.2004) zurück
London, Big Ben, Fotograf
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London, Tower-Bridge, Fotograf
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USA, Brooklin-Bridge, New York, Fotograf
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Wildwasser-Rodeo, Fotograf
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Graz, Natur, Fotograf
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Winterstimmung Schöckl bei Graz, Fotograf
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Feuerwerk am Grazer Schlossberg, Fotograf
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Steiermark, Wintervergnügen, Fotograf
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Italien, Toskana, Fotograf
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Eifelturm, Frankreich, Paris, Fotograf
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Richtig Drucken leicht gemacht

Ich gedenke nicht den echten Fachleuten, also den Druckern, ins Handwerk zu pfuschen. Ihr Drucker weiß sehr wohl, mit welcher Rasterweite ihr Projekt am besten realisiert wird. Grundsätzlich aber sei gesagt, dass sehr oft mit zu feinen, seltener auch mit zu groben Rastern gearbeitet wird. Eigentlich ist ja Schärfe, wie sie durch feine Raster entsteht, recht positiv zu bewerten. Je feiner ein Raster aber ist, desto höher sind die notwendigen Datenmengen, und desto feiner muss der Filmbelichter auch auflösen können. Die Produktion wird teuer, die Datenmengen steigen rasant, und das Druckergebnis haut einen absolut nicht um. Was ist da passiert?

Erster Fehler ist meistens, den Betrachtungsabstand nicht einzuberechnen. Ein Kunstplakat im 80er Raster braucht halt einmal rechnerisch viele Hunderte von Megabyte, feinste Belichter, um den feinen Raster noch zu trennen, teures Papier, um das Druckverfahren zu bedienen etc. Und dann steht der Betrachter 3 Meter entfernt, um das ganze Plakat überblicken zu können. Fotografen wissen es meistens ganz genau, aber man kann nicht oft genug darauf hinweisen. Der Mindestbetrachtungsabstand eines Bildes, um es vollständig betrachten zu können, beträgt die doppelte Diagonale. Bei diesem Betrachtungsabstand wäre aber auch ein 60er Raster schon viel zu fein. Solche Nuancen können in der Entfernung nicht mehr wahrgenommen werden.

Ein zweites Problem, zu feiner Raster, ist oft die schlechtere Trennung veschiedener Farbnuancen. So komisch es klingen mag, ein grober Raster vermag mehr Farbnuancen zu zeigen als ein zu feiner Raster es oft (in Abhängigkeit der Feinheit in dpi des Belichters) vermag. Die Formel: "(dpi/lpi)2 (dpi dividiert durch lpi zum Quadrat) = mögliche Anzahl der Graustufen" bedeutet, dass ein grober Raster bei gegebener Druckerauflösung feinere Verläufe produziert. Wenn also ein Drucker seine Filme mit 2400 dpi belichtet um sie im 150 lpi Raster zu drucken, so erhält er nach Anwendung der Formel 2400 durch 150 ist 16 mal 16 sind 256 Abstufungen, also ganau den 8 Bit Farbraum. Bei einem feineren Raster wäre der Tonwertverlust erheblich. Wenn manche Grafiker also versuchen, streifige Verläufe mit feinerem Raster zu bekämpfen, sind sie exakt am falschen Dampfer.

Die Feinheit der Rasterung wird vom Auge je nach Betrachtungsabstand erwartet, das bedeutet bei kleinen Bildern einen möglichst feinen, bei großen Bildern ruhig einen recht groben Raster. So kann man eben, da ja die notwendige Datenmenge vom Raster abhängig ist, fast jede Bildgröße mit ähnlichen Datenmengen bedienen.

Ein 16 Bogen Plakat wird ja auch nicht mit feinem Raster gedruckt, sondern eine klassische DIN A3 Belichtung, die ca. 66 MB bedingt, wird auf die Zielgröße projiziert. Damit haben wir auch schon einen Eckpfeiler für wirklich große Bilddaten, die praktisch für jedes Verfahren ausreichen.

Grundsätzlich kann man also sagen, dass rein rechnerisch mit 300 ppi definierte Bilder je nach Rasterweite oder Druckverfahren sehr unterschiedlich groß ausgedruckt werden können. In jahrelanger Praxis hat sich folgende Bauernregel bewährt. (Die Größe der möglichen Abbildung variiert durch ihre ppi-Angabe - siehe Tabelle.)

Unsere 18 MB Datei wird also im Vierfarbdruck (80er Raster) nur bis etwas mehr als 18 x 24 cm absolute Spitzenqualität liefern, während sie auf einem Inkjetdrucker bei 75 x 10 cm immer noch gute Ergebnisse bringt.

Alles was an höherer Informationsdichte (ppi) an den Drucker geschickt wird, verzögert nur den Druckprozess und wird nicht zur Bildherstellung verwendet. Bilder also mit 400 ppi an einen 400 dpi Fotobelichter zu schicken ist absoluter Unsinn.

Die bessere Verwertung von Datendichte durch Inkjet und Fotoverfahren liegt an der viel intelligenteren Rastertechnologie dieser Geräte. So finden im Inkjetbereich ausschließlich moderne frequenzmodulierte Raster Anwendung, während von der trägen Druckvorstufe noch immer autotypische Raster verwendet werden.

ppi ist also eine willkürlich eingestellte Informationsdichte;
dpi ist das Auflösungsvermögen eines Druckers;
lpi ist die gewählte Rasterweite eines Druckverfahrens.

Druckverfahren
Resultate Spitzen-Qualität Sehr gute Resultate Gute Resultate
Laserdrucker 150 ppi 100 ppi 72 ppi
Top Inkjet 200 ppi 100 ppi 72 ppi
Fotopapier 300 ppi 200 ppi 100 ppi
Vierfarbdruck 300 ppi 250 ppi 200 ppi

Bilddateien werden also prinzipiell in ppi (nicht dpi) definiert, Drucker jedoch lösen in dpi auf. Die einzige Ausnahme, wo sowohl dpi alsauch ppi stimmen kann, betrifft unsere Scanner. Ihr physikalisches Auflösungsvermögen wird sowohl in dpi (wieviele Punkte einer Vorlage kann ein Scanner trennen) als auch in ppi angegeben (wieviele Informationen werden pro Fläche erzeugt).

Bei Abspeicherung von Bilddaten sollte jedoch prinzipiell der 300 ppi Standard eingehalten werden, um Irrtümer in der Beurteilung von Daten auszuschließen.


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