Im Herbst, wenn die Blätter in den wunderschönsten Farben leuchten, beginnt die Hauptsaison auf der Steirischen Weinstraße. Die Buschenschänken und Gastbetriebe erwarten mit steirischen Schmankerln und köstlichem Wein ihre Gäste. Da kommt es schon vor, das es keine freien Zimmer mehr gibt und Stammgäste schon ein Jahr im Voraus buchen müssen.Die meisten kommen aus Wien und Niederösterreich. Die Nächtigungssteigerung von 2002 bis 2004 betrug rund 18 Prozent. Das bedeutet immerhin
68.000 Übernachtungen pro Jahr in 455 Betten. Die Region
zählt heute
europaweit zu den bekanntesten kulinarischen Touristenattraktionen wie etwa die
Toskana,
Burgund und das
Elsass. Entlang der acht
steirischen Weinstraßen gibt es 3.000 Weinbauern für rund 4.000 Hektar Anbaufläche. Sie halten
fünf Prozent der österreichischen Weinbauproduktion.
50 Jahre Südsteirische Weinstraße
Die 11 Weinstraßengemeinden Ehrenhausen, Berghausen, Sulztal, Spielfeld, Strass, Ratsch a. d. Weinstraße, Gamlitz, Glanz a. d. Weinstraße, Eichberg-Trautenburg, Schloßberg und Leutschach feierten am 15. Oktober 2005 das wohl schönste Fest des Jahres.
Genau vor 50 Jahren, am
15. Oktober 1955 wurde die Südsteirische Weinstraße als damals
1. Steirische Weinstraße eröffnet. Damals wie heute zieht sie ganzjährig viele Besucher an. Die Besonderheit, teilweise gleichzeitig auch Staatsgrenze zu sein macht sie einzigartig. Seit Jahrzehnten ist die
Südsteirische Weinstraße, eingebettet in eine wunderschöne Landschaft mit besonderen Menschen, der
Besuchermagnet der Südsteiermark.
Im Gebiet entlang dieser ältesten und bekanntesten aller steirischen Weinstraßen befinden sich überaus viele Weinbaubetriebe. Die Südsteirische Weinstraße ist von den Orten Ehrenhausen, Gamlitz, Spielfeld und Leutschach zu erreichen. Direkt an der Weinstraße liegen sehr idyllisch die Orte Berghausen, Ratsch, Sulztal, Glanz, Langegg, Schloßberg und Eichberg-Trautenburg. Als besonders reizvoll empfinden Besucher die Fahrt entlang der
"Neutralen Straße": Es ist wohl einmalig, dass zwei
2,5 km lange Straßenteile die
Staatsgrenze zu Slowenien bilden.
Das
Steirische Weinland befindet sich auf der
Südseite des Alpenhauptkammes, wodurch Störungseinflüsse aus Nord und Nordwest hier deutlich abgeschwächt ankommen. Das bewirkt außerdem die Windarmut im Winter und eine deutliche geringere Niederschlagszahl gegenüber dem Westen.
Das Steirische Weinland hat im
Hochsommer und Frühherbst sein
Maximum an relativer Sonnenscheindauer, was dem
Weinbau sehr zugute kommt. Am wenigsten Sonne scheint im Spätherbst und Winter, weil hier verstärkt langanhaltende Hochnebel auftreten. Beim Mikroklima der einzelnen Landschaftsformen ergeben sich im Winter Kaltluftgefährdungen durch nachtkalte Kessellagen. Obere Hanglagen und Hügelkuppen sind hier stark bevorzugt und zeichnen sich durch eine geringe Frostgefährdung aus.
Der Wein
Der Steirische Wein hat eine ganz besondere Charakteristik. Im Vordergrund steht natürlich der Geschmack der Sorte, aber beim genaueren „hinkosten“ werden auch die Einflüsse des Klimas und des Bodens erkannt. Achten Sie beim nächsten Weinkosten auf die Qualitäten unseres Weines.
Die Südsteiermark ist das
größte zusammenhängende Weinbaugebiet der Steiermark, in den westlichen Teil des Bezirkes Leibnitz bis zur Mur. Auf den 2000 Hektar Rebflächen, die das
"Südsteirische Weinland" ausmachen, gedeihen einige der
qualitativ besten Weißweine des Landes: der
Sauvignon blanc oder
Muskat Sylvaner (sonst in Österreich kaum verbreitet) und natürlich der beliebte
Welschriesling. Dazu kommen
Weißburgunder und
Morillon (Chardonnay), der frühreife
Müller-Thurgau sowie
Traminer und
Gewürztraminer. Und der
Muskateller, der hier zu höchster Finesse gelangt.
Im Sausal, in Kitzeck (höchstgelegene Weinbaugemeinde Österreichs) trifft man die steilsten Weingärten in der Steiermark an.
Bis 564 m Seehöhe wird noch Wein angebaut. Das milde Klima und die steinigen,
südseitigen Steilhänge sorgen für beste Qualitäten. Pappeln und Kastanienbäume vermitteln südländisches Flair. Die Stille der hügeligen Landschaft wird nur durch das Geklapper der steirischen Windmühle
"Klapotetz" unterbrochen. Der Name
"Klapotetz" kommt aus dem
Slowenischen und drückt lautmalerisch das Klappern einer Mühle aus, während seine Erscheinung an die jahrtausendealte Sehnsucht der Menschen zu fliegen erinnert. Dieses
"Windradl" besteht aus sechs oder acht schief gestellten Flügeln, die auf einer starken Welle stecken, an der vier
Hämmer befestigt sind. Die beweglichen Enden dieser Hämmer klopfen beim Drehen des Rades auf das
Schlagbrett aus Steinobstholz, wodurch neben dem Klappern schrille Obertöne entstehen, die das menschliche Ohr nicht aufnehmen kann, im Unterschied zum Vogel, den er erschrecken und von den Trauben abhalten soll.
Der Buschenschank
Im
steirischen Buschenschank wird hauptsächlich die
Brettljause angeboten. Sie entwickelte sich aus der
traditionellen Jause des Bauern, und wird auch heute noch, so manchen EU-Richtlinien zum Trotz,
auf Holztellern angeboten.
Die Brettljause ist von Buschenschank zu Buschenschank verschieden, hat doch jede Weinbäuerin ihre eigenen Schmankerln, zumeist werden jedoch
Selchfleisch,
Selchspeck,
Selchwürstl,
Verhackert und
Kren angeboten, garniert mit
verschiedenen Käsesorten und
Aufstrichen. Dazu wird meistens frisches,
selbst gebackenes Brot gereicht.
Neben den Brettljausen bieten viele Buschenschenken auch verschiedenste
Salat-Kreationen –
immer mit Kernöl - und verschiedene
Schmankerl für den kleinen Hunger an.
Winzerzimmer
Ausgesuchte Betriebe mit Bezug zu Weinbau und Gastfreundschaft bieten ihren Gästen
beschauliche Winzerzimmer an. Diese Räumlichkeiten sind
mit viel Liebe zum Detail von ihren jeweiligen „Hausherren“
eingerichtet – so ist jedes für sich einzigartig und unverwechselbar. Hier verweilt man
an der Quelle der Ursprünglichkeit –
Wein von den eigenen Reben und
traditionelle kulinarische Genüsse, die
vom Gastgeber selbst zubereitet werden. Jenen, die es lieber konventioneller mögen, bieten überdies viele Hotels eigene Winzerzimmer mit speziellen Angeboten an.
Weitere Weinstraßen: