Flatrate ist das neue Zauberwort. Zuerst gab's die "Flat" fürs Internet, dann für Ortsgespräche im Festnetz, später kamen auch Angebot für Ferngespräche auf den Markt. In diesem Sommer hat die Flatrate auch die Mobilfunkbranche erreicht.Nachdem zuletzt die Discountanbieter wie SimplyCard oder Simyo das Preisniveau nach unten korrigierten, ist seit einigen Wochen mit "Base" die erste "Flat" fürs Handy zu haben.
"Base" ist die nächste E-Plus-Tochter, die mit solch einer bisher einzigartigen Aktion versucht, Kunden zu binden. Das Modell funktioniert so: Jeder "Base"-Kunde zahlt im Monat 25 Euro. Dafür telefoniert er kostenlos ins Festnetz, zu allen E-Plus/Simyo-Kunden und zu allen "Base"-Kunden. SMS versendet der Flatrate-Nutzer kostenlos zu anderen BASE-Kunden und ins E-Plus/Simyo-Netz. Die Laufzeit für die Flatrate beträgt 12 Monate. Ein Telefongespräch in ein anderes Mobilfunknetz kostet 25 Cent pro Minute, eine SMS in ein fremdes Netz 19 Cent. Der Nachteil wie bei den Discount-Anbietern: Ein subventioniertes Handy gibt es zum Vertrag nicht dazu.
Andreas Dippelhofer, Mitglied der Geschäftsleitung beim Abrechnungs-Dienstleister acoreus, sieht in der Handy-Flatrate aber mehr eine Marketingmaßnahme als ein ernstzunehmendes Geschäftsmodell für den gesamten Markt. Dies sei immer dann der Fall, wenn dem Endkunden eine Flatrate angeboten wird für Dienste, die im Einkauf direkt zuordnungsfähige, verbrauchsabhängige Kosten verursachen. "In diesen Fällen muss man als Anbieter auf eine passende Zusammensetzung der Kundengruppe, die dieses Angebot in Anspruch nimmt, hoffen. Ansonsten geht die angewandte Mischkalkulation nicht auf", so Dippelhofer. Die Flatrate sei eine kreative Möglichkeit, weitere Kundengruppen für sich zu interessieren. "Allerdings lohnt sich ein Angebot wie Base nur für Vieltelefonierer mit relativ geringem Anteil an Gesprächen in die anderen Mobilfunknetze und ins Ausland."
Ob die Flatrate als Abrechnungsmodell sich auch im Handybereich durchsetzt, bleibt abzuwarten. Angebote mit großer Anzahl an Freiminuten, die als erster Schritt zur Flatrate gesehen werden, gibt es mittlerweile schon lange. Die Kunden wollen Flatrates, das hat man im Internet und Festnetz deutlich gesehen. Nun geht es also auch beim Handy bald um transparente Preise und „Fair Use“.
Mit freundlicher Genehmigung von Computerwelt.at
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