Was trägt man zu welcher Tageszeit und zu welchem Anlass?
HERR
Alltag:
Anzug oder Kombination, in der Farbe zum Anzug harmonierendes Hemd (womöglich einfärbig, gestreift, zart gemustert oder dezent kariert), passende Krawatte, schwarze oder braune Schuhe, passende Socken.
Besuche, Nachmittagsgesellschaften, Theater, Kondolenz-Besuche:
Dunkler Anzug, einreihig oder zweireihig, drei Knöpfe, weißes Hemd oder zart in sich gemustertes weißes Hemd mit gestärktem, weißem Kragen, Krawatte, weißes Taschentuch, schwarze Lederschuhe.
Begräbnis:
Dunkler Anzug, einreihig oder zweireihig, drei Knöpfe, weißes Hemd oder zart in sich gemustertes Hemd mit weißem Kragen, Krawatte silbergrau oder schwarz, weißes Taschentuch, schwarze Lederschuhe, gedeckte Farben. (nahe Angehörige in Schwarz)
Besuche, Nachmittagsgesellschaften, Gast bei Hochzeiten:
Dunkler oder – sehr formell – kleiner Tagesfestanzug, der sog. „Stresemann“ = schwarzer Rock, schwarze Weste, schwarze, graugestreifte Hose, steifer, weißer Kragen, weißes oder in Weiß gemustertes Hemd, schwarze oder silbergraue Krawatte, weißes Taschentuch, schwarze Schuhe, schwarzer Homburghut, gelbe Rehlederhandschuhe.
Offizielle Besuche, Hochzeit, Protokoll beim Bundespräsidenten:
Großer Festanzug = Cut, schwarzer Rock mit Schößen, dunkle, graugestreifte Hose, schwarze oder graue zweireihige Weste, weißes Hemd, weißer Kragen mit umgebogenen Ecken, dunkle schwarz-weiß gestreifte oder silberne Krawatte, auch Umlegekragen mit langer grauer Krawatte, bei sehr offiziellen Anlässen: Plastronkrawatte (gebunden wie englische Jagdkrawatte), steifer Filzhut oder Zylinder, weißes Taschentuch, schwarze Lederschuhe, schwarze Kniestrümpfe, weiße Lederhandschuhe.
Oper, kleine Gesellschaften, Bälle:
Smoking (ein- oder zweireihig), schwarze Weste und Hose, weißer Kragen mit umgebogenen Ecken, weißes Hemd, auch halbgestärkter Umlegekragen, schwarzes Mascherl, weißes Taschentuch, schwarze Halbschuhe (z.B. Lack), schwarzer steifer Hut oder Homburghut. Smoking nicht bei Hochzeiten, Taufen etc. tragen.
Premieren, Bälle, große Gesellschaften, Hochzeiten (nach 17 Uhr):
Frack mit weißer Weste, schwarzer Hose, weiße Schleife, Zylinder, Homburghut oder Chapeau Claque, weiße Glacéhandschuhe, weißes Taschentuch, schwarze Lackschuhe, schwarze Kniestrümpfe.
Trauerfeierlichkeiten:
Besonders für nahe Verwandte: schwarzer Anzug, weißes Hemd, schwarzer Hut, dunkelgraue Handschuhe, schwarze Krawatte.
Formelle Anlässe:
Es versteht sich von selbst, dass ein langärmeliges, weißes Hemd eleganter ist als ein kurzärmeliges und dass dunkle Kniestrümpfe eleganter sind als Socken.
DAME
Es können hier nur gewisse Richtlinien gegeben werden, da ja der häufige Wechsel der Mode immer Variierungen bringt und der gute Geschmack jeder Dame selbst sagen wird, was am besten ihrem Typ, ihrer Erscheinung und vor allem ihrer Gestalt entspricht.
Auf der Straße:
Stoffkleid, kleines Kostüm, sog. Deux-pièces, Mantel, Trotteurschuhe mit halbhohem Absatz, Hut, Handschuhe, Lederhandtasche.
Besuche, Einladung zum Mittagessen:
Stoff- und Seidenkleid (mit Ärmeln), zum Kleid passende Strümpfe und Schuhe, Hut, Handschuhe, Handtasche.
Theater, Konzert:
Cocktailkleid oder kleines Abendkleid, Abendschuhe, in der Loge am Abend auch kleiner Hut, Handschuhe, Abendtasche.
Abendgesellschaft:
Cocktailkleid, kleines Abendkleid, Abendschuhe, Handschuhe beim Eintritt, Abendtasche.
Ball:
großes Abendkleid, Abendschuhe, Handschuhe, Abendtasche.
Zu Gelegenheiten, bei denen der Herr im Frack ist, trägt die Dame immer langes Abendkleid.
Quelle: DER ELMAYER, Gutes Benehmen Gefragt, Zsolnay Verlag
mit freundlicher Genehmigung des Autors Thomas Schäfer-Elmayer